Wie aktuelle Medienberichte deutlich machen, setzt sich der Novomatic-Lobbyist Gert Schmidt dafür ein, dass in Wien Automatenglücksspiel wieder erlaubt wird. Zu diesem Zweck stellt er die Sachlage so dar, als wäre das illegale Glücksspiel in der Bundeshauptstadt am schlimmsten eben weil es dort kein legales Glücksspiel gäbe.
Aktuell wird auf der Novomatic-Propaganda-Seite www.spieler-info.at etwa berichtet, dass es in Wien die meisten Anzeigen gegen illegale Glücksspielbetreiber gäbe.
Die Zahlen der Finanzpolizei zeigen aber, dass das legale Automatenglücksspiel das illegale Angebot weder verhindert, noch verdrängt noch dass es in jenen Bundesländern, in denen das Kleine Automatenglücksspiel erlaubt ist, weniger illegale Automaten gibt: Laut ORF.at gab es im Jahr 2017 bisher 918 Strafanträge nach dem Glücksspielgesetz (GSpG) nach 746 im Jahr 2016 und 1.316 im Jahr 2015. Die meisten Strafanträge seien aus dem Erlaubnisland Oberösterreich (416) gekommen, gefolgt vom Erlaubnisland Niederösterreich (148). In Wien seien 139 Strafanträge eingebracht worden.
Im „Falter“ (Ausgabe 47/17) verrät ein Detektiv, der für Schmidt arbeitet, die wahre Intention, die hinter der systematischen Ausforschung und Anzeigerei konzessionsloser Glücksspielbetrieb durch Schmidt steckt: „Indem dessen Website dokumentiert, wie dramatisch das Glücksspiel seit dem Verbot in die Hände von Verbrechern wandert, will die Novomatic den Beweis erbringen, dass das Gesetz Unsinn ist. Und diesen Beweis lassen sie sich einiges kosten.„
Dass die Novomatic in Wien kein Glücksspiel mehr betreiben darf tut ihr offensichtlich finanziell sehr weh.
Die Novomatic und ihre Gefolgschaft hat bekanntlich die besten Kontakte in die Politik. Bleibt spannend wie lange es dauert bis über das „Aus“ des Automatenverbots in Wien auf politischer Ebene diskutiert wird ..