Wie aktuelle Medienberichte zeigen, werden die staatlichen Behörden dem konzessionslos betriebenen Glücksspiel nicht Herr. Dramatisch berichtet etwa der „Falter“, der die Finanzpolzei bei deren Einsätzen in Wiener Spiellokale begleitet hat.
Doch nicht nur in jenen Bundesländern, in denen das Kleine Glücksspiel gänzlich verboten ist, sondern auch in den übrigen, funktioniert der Glücksspielmarkt nicht im Sinne seiner Erfinder. „Der Spieltrieb scheint dem Menschen immanent gegeben zu sein.“, wusste die Regierung anno 1989, auf deren Initiative seinerzeit das Kleine Automatenglücksspiel mit 5 Schilling Höchsteinsatz und 200 Schilling Höchstgewinn erlaubt wurde. Die Idee war nicht so verkehrt: Bei derart minimalen Einsätzen und Gewinnen sollte existenzgefährdendes Spielen unmöglich sein.
Dieser Gedanke ist leider abhanden gekommen, zu groß war die Gier der Konzerne. Statt rigoros zu monopolisieren, hätte man rigoros regulieren müssen! Man hätte nur die Automatikstarttaste, das Würfelspiel und die Actiongames verbieten und eine Mindesspieldauer einführen müssen und schon hätten wir ein echtes Kleines Glücksspiel gehabt, das seinen Namen auch verdient hätte. Dann könnten die Menschen ihren Spieltrieb weiterhin bei ehrlichen, österreichischen Unternehmen befriedigen, die ihre Steuern bezahlen, die Behörden hätten kaum Schwierigkeiten mit den Kontrollen und die Spieler könnten – im Gegensatz zu den Automaten der Casinos und der Novomatic – keine existenzbedrohenden Geldbeträge verspielen.
Klingt einfach, geht aber nicht. Denn jemand will das Spiel für sich alleine machen und da wird keine Konkurrenz geduldet.
Die Novomatic hat über Jahre illegales Glücksspiel betrieben, die Novomatic war für die Probleme mit dem Kleinen Glücksspiel hauptverantwortlich, die Novomatic hat so viele Spielsüchtige produziert wie kein anderes Unternehmen, trotzdem ist die Novomatic Gewinner der Glücksspielgesetz-Novelle 2010 und hat es geschafft, ihre österreichische Konkurrenz auszuschalten. Bravo Österreich!
Dass die Behörden das illegale Glücksspiel nicht in den Griff bekommen, liegt allein daran, dass dieses Monopol nicht den Interessen der Spieler, sondern den Interessen der Monopolisten dient.